Latest

COVID-Update für Dezember: Ende der Pandemie im nächsten Jahr erwartet

Die WHO geht davon aus, dass die Pandemie im Laufe von 2023 für beendet erklärt werden kann. Dennoch bereitet der Anstieg in China den Experten Sorge. In Australien ändern sich manche Regeln und Maßnahmen.

Covid-19 Rapid antigen tests on a white background

Epidemiologen raten dazu, sich vor Feiern mit anderen Menschen zu testen und die Party ins Freie zu verlegen. Source: Moment RF / mrs/Getty Images

Das Wichtigste in Kürze:
  • PCR-Tests nur noch mit Überweisung vom Hausarzt
  • Sorge um ansteigende COVID-19-Zahlen in China
  • Feiern im Freien und vorherige Tests empfohlen
  • COVID-19-Medikamente auf Rezept in Apotheken erhältlich
  • Neue COVID-19-Variante durch hohe Fallzahlen in China?
  • Identische Anfangssymptome bei Masern und COVID-19
Die meisten Staaten in Australien weisen sinkende Fallzahlen für COVID-19 aus. Als Folge schließt Victoria alle staatlichen PCR-Test- und mobilen Impfzentren zum 31. Dezember. Damit fallen auch die zwei freien Packungen RAT-Tests weg, die bislang jeder von diesen Test-Zentren bekommen konnte.

In South Australia werden seit dem 23. Dezember in den staatlichen Pathologie-Testzentren der Großstädte Masken ausgegeben. Masken gelten neben Impfungen nach wie vor als wirksame Vorbeugung gegen eine Ansteckung. So müssen alle Besucher von Krankenhäusern des Staates eine Maske tragen.

Auch in New South Wales gehen die Behörden davon aus, dass die vierte COVID-19-Welle ihren Scheitelpunkt überschritten hat.

Gleichzeitig zeigte sich der Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Ghebreyesus, besorgt über die COVID-19-Ausbrüche in China. Nach Protesten der Bevölkerung gegen die rigide Null-COVID-Politik hat die chinesische Regierung fast alle Maßnahmen abgeschafft. Dies hat zu einem enormen Anstieg von COVID-19-Fällen geführt. Epidemiologen befürchten jetzt, dass sich dadurch eine neue Variante entwickeln könnte.

Dennoch ist die WHO zuversichtlich, dass die Pandemie im Laufe von 2023 als beendet erklärt werden kann. Ende Januar soll eine entsprechende Sitzung stattfinden.

Staatliche Maßnahmen

Der von der Bundesregierung vorgestellte nationale COVID-19-Gesundheitsmanagementplan für 2023 sieht Maßnahmen vor, womit das australische Gesundheitssystem auf künftige Wellen und Varianten reagieren, Impfungen und Behandlungen fördern und die Ausbreitung verlangsamen kann.

Gesundheitsminister Mark Butler zufolge investiere die Regierung zusätzlich 2,9 Milliarden Dollar, mit denen auch zusätzliche Hilfe für die Altenpflege, First Nations, Menschen mit Behinderung und multikulturelle Gemeinschaften bereitgestellt werden soll.

Die Regierung verlängert zudem die 50/50-Finanzierungsregelung für die staatlichen PCR-Testkliniken bis 2023. Allerdings benötigen Australier ab dem 1. Januar eine Überweisung ihres Hausarztes, um einen kostenlosen PCR-Test zu erhalten.

Die befristete 50/50-Vereinbarung mit den Bundesstaaten über die Finanzierung von COVID-Aufnahmen in Krankenhäusern wird allerdings nicht über den 31. Dezember hinaus verlängert.

Der Präsident der Australischen Ärztevereinigung, Steven Robson, kritisierte die Entscheidung und sagte, es sei der "schlechteste Zeitpunkt, den Staaten den finanziellen Boden unter den Füßen wegzuziehen." In der ersten Dezemberwoche starben immer noch 26 Australier an COVID-19.

COVID-sicher feiern

Die Gesundheitsbehörden raten dazu, das Ansteckungsrisiko bei Neujahrsfeierlichkeiten in Betracht zu ziehen. Dies gilt besonders für Menschen mit Vorerkrankungen und ältere Personen. Die Behörden raten symptomatischen Personen dazu, sich auf COVID-19 testen zu lassen, bevor sie eine Neujahrsfeier besuchen. Außerdem wird bei einem positiven Testergebnis nach wie vor eine 5-tägige Isolationsperiode empfohlen. Generell raten Experten dazu, wenn möglich im Freien zu feiern und nicht in geschlossenen Räumen.

Bei einem positiven COVID-Test rät die Regierung nach wie vor zu einer fünftägigen Isolation.

Medikamentöse COVID-19-Behandlung und die Kosten

Besonders gefährdete Menschen können bei einer COVID-19-Infektion orale Virostatika bekommen. Darunter fallen Personen ab 70 Jahren unabhängig von Risikofaktoren und Symptomen, Menschen ab 50 Jahren mit zwei zusätzlichen Risikofaktoren, First Nations ab 30 Jahren mit einem zusätzlichen Risikofaktor und Erwachsene mit mäßiger bis schwerer Immunschwäche.

Nach Angaben des Ministeriums für Gesundheit und Altenpflege kosten orale Pillen, vor allem Paxlovid und Lagevrio, weniger als 10 Dollar für Inhaber einer Concession Card und etwa 45 Dollar für Personen, die im Rahmen des Pharmaceutical Benefits Scheme (PBS) anspruchsberechtigt sind.

Für Menschen ohne Medicare-Karte variieren die Kosten für die Behandlung je nach Umständen. Das Ministerium rät dazu, sich wegen der Zahlungsmöglichkeiten an den behandelnden Arzt zu wenden.

Über die der Pharmacy Guild of Australia finden Sie Apotheken, die sowohl Paxlovid® als auch Lagevrio® vorrätig haben.

COVID-19 und Masern: identische Anfangssymptome

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Victoria sind die ersten Symptome von Masern, Grippe und COVID-19 identisch. Es rät symptomatischen Einwohnern, sich auf Masern testen zu lassen, wenn ihr COVID-19-Test negativ ist und sie einen Ausschlag entwickelt haben.

Zu den klinischen Merkmalen von Masern gehören Fieber, starker Husten und Bindehautentzündung, gefolgt von einem roten, fleckigen Ausschlag, der sich von Kopf und Hals auf den Rest des Körpers ausbreitet. Die Symptome können sieben bis 18 Tage nach der Ansteckung auftreten. Das Virus kann bis zu zwei Stunden, nachdem eine infizierte Person das Gebiet verlassen hat, aktiv in der Umgebung bleiben.

Eine Masernerkrankung kann zu einer Lungenentzündung und anderen schweren Komplikationen führen. Auch besteht die Gefahr, dass vor allem Kinder mit schweren Komplikationen ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen.

Wie bei COVID-19 gilt auch hier: Impfen ist der beste Schutz. Australien hat mit 93,5 Prozent eine hohe Impfquote bei zweijährigen Kindern.

Reisehinweise

Australiens Chief Medical Officer, Professor Paul Kelly, sagte, dass Australier, die über die Feiertage ins Ausland reisen, das Masern- und Polio-Risiko bedenken sollten, da die Durchimpfungsrate in einigen der bei australischen Touristen beliebten Ländern gesunken sein könnte.

Zu den Ländern, in denen Masern häufig vorkommen, gehören Indien, Indonesien, Vietnam, die Philippinen und Thailand. Auch in einigen Ländern des Nahen Ostens und in Afrika ist die Krankheit weit verbreitet. In den letzten Jahren gab es außerdem Ausbrüche in Europa, im Vereinigten Königreich sowie in Nord- und Südamerika.

Bau der Moderna-mRNA-Anlage in Melbourne hat begonnen

Moderna hat mit dem Bau seiner mRNA-Anlage im Südosten von Melbourne begonnen. In der Anlage können jährlich bis zu 100 Millionen Dosen Impfstoff hergestellt werden.

Bundesgesundheitsminister Mark Butler sagte, die neue Anlage und die mRNA-Technologie würden Australien bei der Pandemievorsorge für die Zukunft und bei anderen Krankheiten wie Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen helfen.

Share
Published 29 December 2022 10:42am
By Julia Grewe
Source: SBS

Share this with family and friends